Cover image for Antimuslimischer Rassismus im akademischen Alltag

8. November 2024

Antimuslimischer Rassismus im akademischen Alltag

Ein paar Zahlen: Umfrage an der Goethe Uni

Es sollte allen, die sich auf dem Campus bewegen, zu denken geben, dass sich 32% der Befragten einer Umfrage zu antimuslimischem Rassismus »sehr unsicher« bis »eher unsicher« auf dem Campus zu fühlen. Die Umfrage wurde von der Islamischen Hochschulgemeinde (IHG) im Sommer 2022 vorgestellt und offenbart, dass rassistische Erfahrungen, insbesondere von kopftuchtragenden Frauen, an der Goethe Uni keine Seltenheit sind (siehe Ergebnisse unten).

Im Erfahrungsbericht aus Berlin, welcher in dieser Ausgabe abgedruckt ist, kritisiert die Autorin insbesondere die fehlende Solidarität von Personen, die die rassistischen Vorfälle mitbekommen. Genau diese Solidarität fordern die von der IHG Befragten, neben Anlaufstellen und Ansprechpartnern, Aufklärung, Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit und Schutz. All das braucht es auch, wenn es nach wie vor zu Erfahrungen wie diesen kommt:

Ich bin Afghane. Machtübernahme der Taliban 2021. Zitat meines deutschen Mitstudierenden: »Passt lieber auf eure Frauen auf, sonst kommen die Talibanen-Pedos und bums*n deine Mutter und Schwester hart durch, mein Bester«. Er hat gelacht. Bin dann auf ihn drauf. Einige von draußen sind aufmerksam geworden und haben uns auseinandergehalten. Mein Blut hat gekocht. Meine Schwester ist 12 und tatsächliches Vergewaltigungsopfer, der Täter war aber deutsch.

Die Islamische Hochschulgemeinde (IHG) hat im Sommer 2022 Zwischenergebnisse ihrer Umfrage zu antimuslimischem Rassismus an der Goethe Uni veröffentlicht. Die bislang ausgewerteten Daten sprechen eine klare Sprache. Sie zeigen, wie wichtig es ist, dass wir uns organisieren und weiterhin den Mund aufmachen. Danke an die IHG für diese sehr wichtige Arbeit.